KOMMUNIKATION


 

Kommt deine Botschaft auch an bei deinem Kind?

 

Oft führt es zu Frust, Ärger und Konflikten, wenn die Kooperation mit den Kids augenscheinlich nicht klappt. Die Gründe dafür sind weitreichend und manchmal ganz naheliegend.

Dinge, die du ganz schnell überprüfen und auch einfach ändern kannst, findest du hier in Anl. an Verhaltensforscher Konrad Lorenz. (Teil des Family Support Elternworkshops für liebevolle Erziehung.) 

 


 

"Gedacht" ist nicht gesagt... 

 

Wurde das Anliegen tatsächlich kommuniziert?

 

So kommuniziert, wie du es gemeint hast? Die meisten Eltern haben den ganzen langen Tag über viel um die Ohren. Multitasking oder gar Überforderung können auch mal dazu führen, dass eine Nachricht "verloren" geht.

 

 

..."gesagt" ist nicht gehört...

 

Hat dein Kind deine Anweisung gehört?

 

Vertieft in eine Beschäftigung kann es schon mal vorkommen, dass Kinder vom Drumherum nicht viel mitbekommen. Bemühe dich deshalb um Augen- oder sogar Körperkontakt, um sicher zu stellen, dass dein Kind deine Botschaft auch wirklich hört.

 

 

..."gehört" ist nicht verstanden... 

 

Hast du dich klar und verständlich ausgedrückt?

 

Was genau erwartest du von deinem Kind? Wann erwartest du es? Hast du eine Anweisung gegeben, oder doch eher eine Frage gestellt?

 

"Ziehst du dich bitte an, damit wir rechtzeitig am Bahnhof sind?" lässt deinem Kind Handlungsspielraum im Gegensatz zu "Zieh dir bitte jetzt deine Jacke an, damit wir den Zug erwischen"

 

 

..."verstanden" ist nicht gewollt...

 

oder wie eine Mutter sagte: "verstanden" ist nicht EINverstanden

 

Manchmal hat dein Kind schlicht etwas Besseres vor, als deinen Plänen zu entsprechen. Das ist nie böse gemeint, denn grundsätzlich will jedes Kind kooperieren. Aber es kann schon ganz schön frustrierend sein, wenn der Turm aus Bauklötzen nicht fertig gebaut werden kann, nur weil Mama irgendeinen Zug erwischen will.

 

Hier können gute Planung und Struktur Abhilfe schaffen.

 

 

..."gewollt" ist nicht gekonnt... 

  

Dein Kind hat verstanden, was du von ihm willst und möchte kooperieren. Besitzt es schon die entsprechenden Fähigkeiten?

 

Wenn dein Kind sich die Jacke anziehen sollte, benötigt es vielleicht deine Unterstützung: Hängt die Jacke in Reichweite? Ist es überhaupt schon fähig, diese Jacke alleine anzuziehen? Dabei vielleicht noch die Ärmelchen des Shirts festzuhalten? Hat es schon Übung im Schließen des Reißverschlusses oder den Knöpfen? Wenn dein Kind sich überfordert fühlt, wird es mit der Aufgabe wahrscheinlich gar nicht erst beginnen.

 

 

...gekonnt" ist nicht getan... 

 

Nur, weil das Kind mit der Aufgabe begonnen hat, heißt das nicht, dass es sie bis zum Ende ausführt.

 

Bleibe bei ihm, nachdem es sich die Jacke von seinem gut erreichbaren Kinderhaken geholt und den ersten Ärmel erobert hat. Es könnte sein, dass es beim zweiten Ärmel oder beim Schließen des Reißverschlusses Schwierigkeiten hat und auf deine Unterstützung angewiesen ist. Versuche dabei, nur das Nötigste zu machen und ihm das Gefühl zu geben, es (fast) alleine geschafft zu haben. Nimmst du ihm die Aufgabe nämlich ab, sobald es Schwierigkeiten hat, wird

es das Gefühl entwickeln, du traust ihm nicht zu es zu schaffen und es bald nicht mehr versuchen

 

 

..."getan" ist nicht beibehalten! 

 

Damit ein Verhalten zur Gewohnheit wird, braucht es konstante Wiederholungen!

 

Nicht jeder Tag ist wie der andere - so kann es sein, dass dein Kind seine Jacke zwar mittlerweile selbstständig anziehen kann, aber nicht immer das Durchhaltevermögen hat, dies auch täglich zu machen. Oder vielleicht hast du auch mal nicht die zu warten, bis dein Kind fertig ist. Hier solltest du Folgendes Beachten: unterstützen ja, ihm die Aufgabe abnehmen: auf keinen Fall! Wieder gilt: Was gut gemeint ist von dir, vermittelt deinem Kind:

"Ich mache es für dich, weil ich es dir nicht zutraue"